Frühjahr ist Leberzeit – So unterstützt du dein wichtigstes Entgiftungsorgan
Die Leber ist das zentrale Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan unseres Körpers. Sie filtert Giftstoffe, speichert Nährstoffe und produziert lebenswichtige Substanzen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist das Frühjahr der Leber zugeordnet und gilt als die ideale Zeit, um die Leber zu entlasten und ihre Regeneration zu fördern.
Warum sind wir im Frühjahr oft müde?
Viele Menschen fühlen sich im Frühjahr ungewöhnlich müde und abgeschlagen. Dies liegt unter anderem daran, dass sich der Körper von der Winter- auf die Sommerzeit umstellt. Der veränderte Licht- und Hormonhaushalt beeinflusst die Produktion von Melatonin, dem „Schlafhormon“, was das Schlafverhalten vorübergehend aus dem Gleichgewicht bringen kann. Zudem steigen die Temperaturen und das längere Tageslicht aktiviert den Stoffwechsel, der im Winter eher im Energiesparmodus läuft.
Gleichzeitig wird die Leber in dieser Zeit besonders gefordert, da sie eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und der Entgiftung spielt. Über den Winter ernähren wir uns reichhaltiger und der Stoffwechsel funktioniert langsamer, mit dem beginnenden Frühjahr stellen wir uns wieder um und unser Körper möchte seinen Stoffwechselmüll loswerden, welches wiederum die Leber überfordern kann, insbesondere wenn sie bereits überlastet oder geschwächt ist. Dies kann dann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Eine gezielte Unterstützung der Leber durch eine leichte, bittere Ernährung, Kräuter und ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, den Körper zu revitalisieren und den Stoffwechsel zu optimieren.
Die Leber – unser stiller Held
Die Leber ist das größte innere Organ, die größte Drüse und ein wahres Multitalent mit über 500 lebenswichtigen Funktionen. Ihre Hauptaufgaben umfassen:
Entgiftung: Abbau und Ausscheidung von Alkohol, Medikamenten und Umweltgiften
Stoffwechsel: Umwandlung von Zucker, Fetten und Eiweißen zur Energiegewinnung
Speicherung: Einlagerung von Vitaminen, Mineralstoffen und Glykogen
Produktion: Herstellung von wichtigen Eiweißen, z. B. für die Blutgerinnung und Immunabwehr
Verdauung: Produktion von Galle zur Fettverdauung
Cholesterinproduktion und Hormonregulation: Die Leber produziert einen Großteil des körpereigenen Cholesterins, welches für Zellmembranen, Gallensäuren und die Vitamin-D-Synthese essenziell ist. Das Cholesterin ist wiederum Ausgangssubstanz vieler (Steroid-)Hormone und die Leber an deren Um- und Abbau beteiligt.
Symptome einer überlasteten Leber
Laut der Organuhr (TCM) ist die Leber besonders aktiv zwischen 1 und 3 Uhr nachts – wenn du in dieser Zeit oft aufwachst, kann das unter anderem auf eine Leberüberlastung hinweisen. Weitere mögliche Symptome reichen von Müdigkeit, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen, Verdauungsproblemen (Blähungen, Völlegefühl, Fettunverträglichkeit), Hämorrhoiden, hormonellen Beschwerden bis hin zu Gelenkschmerzen, Verspannungen, Hautproblemen und Migräne.
So kannst du deine Leber unterstützen
Leichte, leberfreundliche Ernährung & Essenspausen
• Bitterstoffe fördern die Leber: Chicorée, Rucola, Artischocken
• Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl oder Petersilie unterstützen die Entgiftung
• Gesunde Fette: Hochwertige Öle, Nüsse, Samen und Kerne
• Warme Getränke: Lauwarmes Wasser mit Zitrone am Morgen aktiviert die Leber
• Intervallfasten: Die Leber profitiert von Essenspausen von 12–14 Stunden über Nacht
Entlastung durch natürliche Heilkräuter
• wie z.B. Mariendistel & Schafgarbe: Unterstützen die Leberfunktion (auch als Urtinktur)
• Lebertees: Kräutertees mit Löwenzahn oder Brennnessel fördern die Entgiftung
Leberwickel als wohltuende Unterstützung
• Wärme regt die Durchblutung an: Ein warmes, feuchtes Tuch auf den rechten Oberbauch legen
• Entspannung fördern: Wärmflasche darauf, zudecken und für 20–30 Minuten ruhen
• Ideale Anwendung: z.B. 13-15 Uhr oder vor dem Schlafengehen zur Regeneration
Bewegung und Stressabbau – die Leber mag es entspannt
• Sanfte Bewegung: Yoga, Spaziergänge oder leichtes Ausdauertraining fördern den Fluss des Leber-Qi
• Stressmanagement: Meditation, Atemübungen und Achtsamkeit helfen, die Leber zu entlasten
Lebergifte – was die Leber nicht mag
Damit die Leber optimal arbeiten kann, sollten schädliche Stoffe in Maßen konsumiert oder vermieden werden:
Alkohol: Belastet die Leber stark und verlangsamt die Regeneration
Zucker & stark verarbeitete Lebensmittel: Fördern Fettlebererkrankungen und Insulinresistenz
Transfette: In frittierten Speisen und Fertigprodukten, erhöhen die Leberbelastung
Künstliche Zusatzstoffe & Konservierungsmittel: Können die Leberfunktion beeinträchtigen
Medikamente: Manche Schmerzmittel sind in hohen Dosen lebertoxisch – eine Überlastung oder dauerhafte Medikamenteneinnahme kann die Entgiftungsleistung der Leber verringern und langfristig zu Leberschäden führen.
Schwermetalle & Umweltgifte: Können sich in der Leber ansammeln und ihre Funktion beeinträchtigen
Fruktose in hohen Mengen: Industriell zugesetzte Fruktose (z. B. in Softdrinks, Süßigkeiten) kann eine Fettleber begünstigen und Stoffwechselstörungen verursachen. Natürliches Obst in Maßen ist unproblematisch (max. 2 Portionen pro Tag, etwa handgroß).
Dauerstress & emotionale Belastungen: Nach der TCM speichert die Leber Wut – und zu viel Stress kann ihre Funktion beeinträchtigen.
Fazit: Ein Frühjahrsputz für deine Leber
Das Frühjahr ist die beste Zeit, um deine Leber gezielt zu unterstützen und sie bei ihren wichtigen Aufgaben zu entlasten. Eine leberfreundliche Ernährung, natürliche Heilkräuter, Wärme und Stressabbau helfen deinem Körper, sich zu regenerieren und neue Energie zu tanken. Dein Körper wird es dir danken!
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