Wie können wir unser Immunsystem im Herbst stärken?
Wir haben nun Herbst, es wird kühler, feuchter, windiger und schneller dunkel, eine Herausforderung für unser Immunsystem. Wir heizen wieder mehr, was dazu führen kann, dass unsere Schleimhäute trockener werden und dadurch anfälliger sind für Keime und Infektionen. Was können wir vorbeugend tun?
- Ganz allgemein ausreichend lüften und die Wohnräume befeuchten, dies z.B. einfach durch Wasserbehälter in Heizungsnähe, dem Aufhängen feuchter Wäsche, um die Verdunstung zu fördern oder man atmet feuchte Luft mittels Inhalation oder nutzt Luftbefeuchtungs-Geräte.
- Raus in die Natur und für ausreichend Bewegung an frischer Luft sorgen. Wenn noch ein paar Sonnenstrahlen dabei sind, umso besser, dies alles stimuliert unser Neurotransmittersystem (u.a. Serotonin und Dopamin, unsere sogenannten „Glückshormone“) und fördert das Vitamin D. Je nach Vitamin-D-Spiegel im Labor kann es jedoch sinnvoll sein, Vitamin D als Nahrungsergänzung zu substituieren.
- Um die Schleimhäute ausreichend zu befeuchten, ist es wichtig, ausreichend zu trinken, vor allem gekochtes Wasser und Kräutertees.
- Wie immer kann auch die Ernährung unterstützen, vor allem, wenn diese ausreichend Zink (z.B. in Rindfleisch, Paranüssen, Linsen, Haferflocken oder bestimmten Käsesorten), Vitamin C (z.B. in vielen Kohlarten, wie Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, aber auch in schwarzen Johannisbeeren, Sanddorn und Petersilie) und Omega-3-Fettsäuren enthält (z.B. in Lachs, Makrele und Hering).
- Je kälter es draußen wird, desto wärmer sollte in der Regel unsere Ernährung sein, nicht umsonst sind die Jahreszeiten Herbst und Winter geprägt von Suppen und Eintöpfen, die uns wärmen und nähren.
- Gerade zu Beginn einer Erkältung, wenn diese mit Frösteln und Kälte einher geht, können Lebensmittel mit scharfer Geschmacksrichtung wie z.B. Ingwer (z.B. als heißer Ingwertee, einfach ein paar frische Scheiben Ingwer in ½ Liter Wasser geben und 10 – 15 Minuten kochen lassen, dann evtl. mit etwas Honig gesüßt warm trinken) und auch Zimt unsere Abwehrenergie unterstützen, da sie die Durchblutung fördern und den Körper von innen wärmen. Dies alles in Maßen und nur wenn Kälte-Symptome bzw. allgemeines Kältegefühl vorherrschen.
- Kalte Nahrungsmittel sollten (dies aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin) bei einer Erkältung gemieden werden, denn es ist ja schon Kälte in den Körper eingedrungen. Zu den kalten Nahrungsmitteln zählen hier u.a. Rohkost, alle Milchprodukte, Sojaprodukte und Südfrüchte.
- Stress hat einen erheblichen Einfluss auf unser Immunsystem. Stresshormone, wie z.B. das Cortisol, sind in akuten Situationen notwendig und hilfreich, langfristig jedoch kann chronischer Stress unser Immunsystem schwächen. So geht es bei diesem Thema auch um Bewusstheit und die eigene Achtsamkeit. Um einen Ausgleich für stressige Phasen zu schaffen, eignen sich regelmäßige Bewegung und Sport, Yoga und Meditation, Atemübungen, kleine Auszeiten sowie entspannende und schöne Momente zu schaffen, die Freude bereiten.
- Auch der Darm spielt eine entscheidende Rolle für unser Immunsystem, denn hier befinden sich ca. 70-80 % unserer Immunzellen. So unterstützt eine gesunde Darmflora nicht nur unsere Verdauung, sondern auch das Immunsystem zu regulieren und zu stärken.
- Besonders in der kalten Jahreszeit sollte man auf warme Füße achten. Sind die Füße warm, fördert dies die Durchblutung und sorgt damit für eine bessere Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff. Warme Füße unterstützen auch den Funktionskreis Niere/ Blase. So können u.a. warme Socken, am besten bis über die Knöchel (hier verläuft auch der Niere-Blase-Meridian), ein ansteigendes Fußbad oder auch eine Fußmassage mit einer wärmenden Fußcreme oder Kupfersalbe dazu beitragen, unser Immunsystem zu unterstützen.
- Doch es sollten natürlich nicht nur die Füße warm sein, man sollte sich in der kalten Jahreszeit insgesamt vor Wind und Kälte schützen und entsprechend warm anziehen.
- Der Herbst ist aber auch eine wunderbare Zeit, um wieder ein bisschen Ruhe einkehren zu lassen. Die kürzeren Tage und das kühlere Wetter laden dazu ein, sich etwas zurückzuziehen, innere Einkehr zu halten und sich vielleicht auch wieder mehr ruhigeren Aktivitäten und Ritualen zu zuwenden, wofür in der aktiveren Sommerzeit wenig Zeit und Muße war.
Einen schönen Herbst, alles Gute und viel Gesundheit!
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